Der Hof

Auf unserem Biolandbetrieb sind zurzeit 30 Milchkühe, 12 Rinder und Kälber, 2 Schweine, 4 Katzen, ein sehr liebebedürftiger Hund und 8 Menschen zu Hause.

Der heute 45 ha große Hof wird seit 1988 organisch-biologisch, d.h. nach den Richtlinien des Bioland Verbands, bewirtschaftet. Zu dieser Zeit war Bio eher ein gewagtes Experiment. Mit viel Elan und eigener Überzeugung, Gutes für sich und die Umwelt zu tun, wurde die Umstellung auf eine Anbauweise ohne chemische Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngestoffe betrieben. Heute hat sich der biologische Anbau etabliert und beschreitet große Wege.

Für uns ist es noch immer wichtig einen persönlichen Beitrag zu leisten, daher vermarkten wir seit nunmehr 30 Jahren unsere selbst erzeugten Rohstoffe und Produkte im kleinen „Tante Emma“ Hofladen. Hier gibt es mittlerweile alles was man im Haushalt braucht. Vom Agavendicksaft bis zur Zahnbürste stellt unser kleiner Laden eine breite Palette an Obst und Gemüse, Frischeprodukten (z.B. Käse, Joghurt und Wurst), Getränken, Trockenprodukten (z.B. Nudeln und Nüsse), Tiefkühlprodukten (v.a. eigenes Fleisch aber auch Eis und Fisch) und Reinigungsmitteln zur Verfügung. Dabei  liegt uns der Verkauf unserer eigenen Erzeugnisse natürlich besonders am Herzen.

Die Frischmilch, die täglich zweimal aus den Kühen ermolken wird, ist eine Besonderheit auf dem heutigen Markt. Sie wird lediglich gekühlt, nicht erhitzt, um haltbar zu sein. Aus diesem Grund steht es Ihnen persönlich zu, die frische Milch aus dem Sammeltank in Ihr Transportgefäß abzufüllen.

Unsere Tiere werden zu 99,8 % von selbst angebautem Futter gefüttert. Der kleine Rest steht für Mineralsalze, die wir nicht selbst machen und entsprechend von einer Firma aus der Region zugekauft werden. In den Sommermonaten leben die Kühe und Rinder ausschließlich von den Weiden, im Winter gibt es konserviertes Futter (Grassilage, Maissilage, Heu). Der größte Teil unserer Milch wird von der Molkerei Söbbeke aus Gronau abgeholt und dort zu Joghurt, Butter, Quark und Käse verarbeitet. Die Produkte der Molkerei Söbbeke werden sie selbstverständlich auch in unserem Hofladen wiederfinden.

Das Rindfleisch wird nach Vorankündigung durchschnittlich alle 2 Monate frisch verkauft. Was nicht frisch abverkauft wird steht tief gefroren im Laden zum Verkauf.

Unsere 2 Schweine dienen dem Hof als Resteverwerter. Immer gibt es bei der Getreideernte Bruchkörner, die sich nicht für die Vermarktung eignen, aber ideal sind als Schweinefutter. Da unsere Schweine von Ausputz leben, können es nicht so viele sein, denn dafür fehlt uns die Anbaufläche. Zweimal im Jahr haben wir dann frisches Schweinefleisch zum Verkauf.

Wir bauen jährlich 1 ha Kartoffeln an. Von weichkochend, über mittelfest, bis festkochend, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch die bekannte, schmackhafte Linda haben wir im Programm. Der Kartoffelanbau ist auf unserem eher leichten Boden eine Tradition, die wir gerne weiterführen; denn unser Herz und Bauch liebt die Kartoffel auch!

Auf unseren Äckern bauen wir aber nicht nur Kleegras, Mais  und Kartoffeln an, sondern auch Getreide. Ein kleiner Teil dessen wird als Leckerli an unsere Kühe verfüttert. Der Weizen, Roggen und Dinkel wird als Backgetreide geerntet und in verschiedenen Gebindegrößen im Laden verkauft. Eine Bioland Bäckerei in Harsewinkel verwandelt unseren Dinkel auch zu Brot und Brötchen, die wir Ihnen natürlich auch anbieten.

Für den Getreideanbau sind die Tiere eine wichtige Grundlage, denn sie liefern den Mist, den wir als Dünger auf den Flächen brauchen. Der Mist ist ein langsamer Dünger, der einen gesunden, belebten Boden braucht, um wirken zu können. Was wir als unser größtes Ziel im Ackerbau betrachten: Ein aktiver, selbst regulierender Boden.

Neben der Versorgung der Tiere und der Pflege und Bearbeitung der Äcker gibt es auf dem Hof noch ein großes Herzstück der Altbäuerin: Den Garten.

Hier wird nicht nur für den Eigenbedarf angebaut, sondern auch je nach Saison Spinat, Zucchini, Erbsen, Bohnen, Zwiebeln,  Hokkaido, Rote Beete und Grünkohl für den ab Hof Verkauf und die Abokisten in Rheda-Wiedenbrück, Herzebrock, Langenberg und Wadersloh.

Es gibt natürlich auch für uns, noch immer, viele Fragen über den richtigen Umgang mit der Natur, unseren Ressourcen und den Möglichkeiten der Verbesserung. Deshalb ist unser Betrieb einer von 13 Leitbetrieben, die mit verschiedenen Forschungseinrichtungen und der Landwirtschaftskammer NRW  Praxisversuche auf  den Flächen machen, um sich an betriebstaugliche Antworten heranzutasten.

Uns liegt es am Herzen, unsere biologische Denkweise an andere Interessierte weiterzugeben, deshalb laden wir sie gerne zu Hofführungen mit Schulklassen, Kindergartengruppen oder Vereinen auf unseren Familienbetrieb ein.

Unsere Schweine an der frischen Luft.

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